Zu den Hintergründen:
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat am Dienstagabend bekanntgegeben, die Corona-Schutzmaßnahmen ab dem 4. Dezember noch einmal zu erhöhen. Das hat auch Auswirkungen auf den Sport in Innenräumen.
Aktuell liegt auch uns noch nicht die finale kommende 29.CoBeVo, die am Samstag in Kraft treten soll, vor. Heute war zunächst die Ministerpräsidentenkonferenz angesetzt und anschließend tagt in Rheinland-Pfalz noch der Ministerrat.
Alle uns bislang vorliegenden Informationen sind noch unverbindlich und beruhen auf einem aktuellen Austausch mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz, der hierzu am Mittwochabend mit dem Gesundheitsministerium im Gespräch war.
Klar scheint bislang nur, dass im Bereich der Erwachsenen in der Halle ab Samstag 2G plus gelten soll.
Als Tests sind neben den offiziellen Tests an Teststationen auch noch sogenannte Selbsttests (durchgeführt unter Kontrolle eines anderen Vereinsmitglieds vor Ort) in Diskussion.
Die Verfügbarkeit dieser Tests ist aber aktuell mangelhaft, und wenn man sie überhaupt erhält, sind diese sehr teuer geworden sind.
- Bei den Kinder bis 12 Jahre und drei Monate wird es keine Testpflicht gelten - aber gerade hier haben wir die meisten Spielausfälle und Absagen.
- Bei den Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren soll die Testpflicht nur für die bislang noch nicht vollständig Geimpften gelten.
- Für Zuschauer soll 2G (mit Maske) gelten.
Natürlich haben die Sportverbände und der LSB auf die Problematik der mangelnden Verfügbarkeit der Selbsttests bzw. der unzureichenden Infrastruktur – gerade im ländlichen Bereich – der Teststellen hingewiesen. Das Land ist aktuell dabei, die Anzahl der Teststationen massiv zu erhöhen. Auch hat man angemahnt, dass die in der Schule durchgeführten Tests am gleichen Tag auch beim Sport gelten sollten, um so für etwas mehr Entlastung zu sorgen. Zudem läuft eine Anfrage an den Gesundheitsminister hinsichtlich der großzügigen Bereitstellung von Tests für Vereine.
Der Pfälzer Handball-Verband hat direkt nach der Ankündigung der Landesregierung ab Mittwoch seine Vereine, seine Mitarbeiter und Schiedsrichter zum möglichen Spielbetrieb und 2G plus befragt.
Alle 39 Vereine haben sich zurückgemeldet:
Für die Fortsetzung der Spielrunde entschieden sich 8 Vereine mit insgesamt 113 Mannschaften, für eine sofortige Unterbrechung der Spielrunde sprachen sich 17 Vereine mit insgesamt 147 Mannschaften aus. 14 Vereine mit 191 Mannschaften waren sich noch unsicher, auch auf Grund fehlender Informationen und wünschten die Aussetzung des kommenden Spieltages.
Daher sagen wir zunächst die Spiele am kommenden Wochenende ab, insbesondere die noch unentschiedenen Vereine haben so die Chance nochmals die Rahmenbedingungen zu prüfen.
Es gilt auch die finanzielle Mehrbelastung für Vereine und den Verband, sowie den zusätzlichen Aufwand für alle ehrenamtlichen Mitstreiter genauer zu schätzen.
Zusätzlich zur Abfrage der Vereine wurden auch die Schiedsrichter aus dem Aktivenkader befragt. Da viele unserer Schiedsrichter in der Oberliga RPS und höher noch im Einsatz sind, würde die 2G plus-Vorgabe bedeuten, dass sich viele Schiedsrichter zweimal am Wochenende testen lassen müssen.
Falls die Spielrunde 2021/22 unter 2G plus fortgeführt wird, wird das nach dem abgefragten Stimmungsbild die Konsequenz haben, dass viele Spiele in den unteren Klassen (BKM, AKM, AKF) unbesetzt bleiben. Da auch einige Gespanne dadurch wegfallen, gehen wir davon aus, dass die VLM nicht mehr im Gespann angesetzt werden kann. Gleiches gilt vermutlich auch für die meisten Jugend-RPS-Klassen.
Unsere Schiedsrichter werden den Spielbetrieb nicht lahmlegen, aber sicherlich werden wir mit starken Einschränkungen leben müssen – Unsicherheit und starke Bedenken überwiegen auf Basis des aktuellen Informationsstandes. Auch an die Zeitnehmer und Sekretäre ist in Verbindung mit 2G plus zu denken.
Ich möchte mich bei allen Vereinen, Mitarbeitern und Schiedsrichtern im PfHV für ihr Votum bedanken!
Wir können im PfHV auf unser von Fairness und Respekt geprägtes Miteinander stolz sein. Auch wenn es vielleicht nur ein schwacher Trost ist:
Die Politik hat den Sport für alle Geimpften grundsätzlich weiterhin ermöglicht, wenn auch mit Hürden. Wir haben keinen Lockdown. Das ist bislang der Unterschied zum letzten Winter.
Ulf Meyhöfer
Präsident